Der Dom-Spiegel ist das jährliche Mitteilungsblatt des Vereins für seine Mitglieder und Interessierte. Unter der Schriftleitung von Stephanie Rebbe-Gnädinger informiert er über interessante Neuerungen an der Schule und bietet Ehemaligen wie Aktiven eine Plattform, über Stationen ihres Lebens, interessante Reisen, berufliche Herausforderungen oder wissenschaftliche Arbeiten zu berichten.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Das diesjährige Titelbild des Dom-Spiegels ist eine Detailaufnahme aus der Installation „Die Aufstellung“ der Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Bühnenbildnerin Rebekka Bauer (Absolvia 2010) im Freisinger Schafhof aus dem Jahr 2023. Rosafarbene Borde dringen von einem Zentrum aus in unterschiedlichen Höhen und Richtungen in den Raum. Darauf platziert sind skurril anmutende Artefakte aus Messing – 550 an der Zahl. Sie nehmen nach außen hin die Funktion eines Kerzenhalters ein, ohne dass auf ihnen jemals eine Kerze entzündet worden wäre. Nüchterne, verzinkte Rohre als Regalstützen kontrastieren mit den wertigen Objekten.
Im Vordergrund zwei Fotografien. Die rechte Fotografie zeigt Rebekka Bauer als Kind beim vorösterlichen Eier-Bemalen. Die linke Fotografie stammt aus dem Nachlass des Großvaters der Künstlerin. Er hatte - als Wehrmachtssoldat während der NS-Zeit - Fotografien von Soldaten der Wehrmacht in einem Umschlag mit der Aufschrift „Kriegsbilder“ aufbewahrt.
Rebekka Bauer unterzieht die Wehrmachtsfotos einer eigenen künstlerischen Bearbeitung. Sie vergrößert Details daraus, löst sie aus der Fotografie heraus und überführt sie in eine neue Bildrealität – Gebrauchsspuren wie Kratzer an der Oberfläche nicht wegretuschierend.
Was verbindet Metallobjekte, Kriegsfoto und Familienfoto miteinander? Es ist u.a. die bei dem Kind zu beobachtende Konzentration bei der Bearbeitung, die vermutlich auch dem Großvater zu eigen war: der als Schlosser Restmaterialien aus Werkstätten, von Baustellen und Schrottplätzen sammelte und in der Kellerwerkstatt des Familienhauses in Freising zu neuen Objekten zusammensetzte. Und die Grundform auf immer neue Weise variierte.
Rebekka Bauer geht von den Besonderheiten der Räume aus, in denen sie ausstellt. Sie nimmt Elemente daraus auf oder bricht mit ihnen. Der jeweilige Ausstellungsraum verstärkt die jeweilige Wirkung ihrer Arbeit.
Die Auseinandersetzung mit Räumen und Raumkonzepten leistet - völlig anders - auch das Fach Geographie. Es betrachtet den Raum als Einheit und die in ihm ablaufenden Prozesse als System mit Wechselwirkungen. Als Spezialistin für das Ganze verknüpft die Geographie naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Methoden und Perspektiven. Sie steht im Fokus dieser Ausgabe.
Die 550 Kerzenhalter aus Messing in der Installation „Die Aufstellung“ von Rebekka Bauer wurden niemals einer praktischen Nutzung zugeführt. Die pure Möglichkeit, darauf ebenso viele Kerzen zu entzünden, weckt die Vorstellung von einem überwältigenden Lichtermeer – ein hoffnungsvolles Bild in dieser von Krisen und Kriegen geprägten Zeit!
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine kurzweilige Lektüre!
Die Redaktion nimmt Ihre Rückmeldungen und Anregungen gern auch per E-Mail entgegen (s.rebbe-gnaedinger@web.de).
Stephanie Rebbe-Gnädinger
Drei Lachmöwen fliegen durch das Bild. Sie tragen ihr Winterkleid: weißes Körpergefieder mit hellgrauen Flügeldecken und einer schwarzen Binde an den Flügelspitzen. Wo Dieter Hammer, Kunstlehrer am Dom-Gymnasium, die Lachmöwen wohl gesehen hat? Nicht an der Meeresküste, sondern dort, wo sie im Winter häufig sind: an Gewässern in der Großstadt. In München. Am Nymphenburger Schlosskanal. Kurz vor dem Schneegewitter.
Mensch und Möwe sind sich in einer Hinsicht ähnlich: Sie verdanken ihren evolutionären Erfolg ihrem intelligenten und anpassungsfähigen Wesen. Mutig machen sie das Beste aus den Lebensbedingungen, die ihnen gegeben sind.
Aus den gegebenen Lebensbedingungen das Beste machen – dazu befähigt auch die Psychologie. Sie hilft, in der Außenwelt die Innenwelt aufzuspüren. Den Blick auf innerpsychische Vorgänge zu richten, die nur zum Teil vollständig zu ergründen sind. Ein Rest an Geheimnis bleibt. Die diesjährige Ausgabe des Dom-Spiegels ermöglicht Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, auf Entdeckungstour zu gehen rund um das Fach Psychologie, verbunden mit dem Wunsch, dass Sie - ausgestattet mit dem Möwenblick - für Sie Interessantes, „Möwenfutter“, finden.
Blütenblätter, Lichtmikroskopie von Zellen, Schaum. Italienischer roter Marmor im Bodenmuster des Freisinger Mariendoms. Ich weiß nicht, welche Assoziationen das Titelbild „Seifenblasen SB VIII/22d“ in Ihnen weckt. Elisabeth Seitzl, Absolvia 1976, hat mit ihrer von ihr selbst entwickelten Seifenblasenmaltechnik Farbe aufs Papier gebracht.
Diese Ausgabe des Dom-Spiegels lädt Sie ein zu einer Entdeckungsreise jenseits alltäglicher Oberflächlichkeiten, zum Erkunden tiefer liegender Schichten menschlichen Daseins, zu einer Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen aus der Perspektive von Philosophie, Ethik und Religion. Dass dabei „wärmende Tiefen“ und „bergende Schluchten“ ebenso zur Sprache kommen wie „dunkle Winkel“ und „Abgründe“ verdankt sich den Schreiberinnen und Schreibern der vielfältigen Beiträge, die das Interesse wecken, den durch sie gelegten Lichtstreifen zu folgen und Einblicke zu gewinnen in Bereiche, die sonst vielleicht verschlossen blieben.
Stephanie Rebbe-Gnädinger
Das Titelbild des Dom-Spiegels zeigt kein digitales Tool zur Umsetzung der Maßnahmen des Social Distancing während der Covid-19-Pandemie. Es handelt sich vielmehr um einen Ausschnitt aus der
interaktiven Kunstinstallation „Meeting in urban space“ aus dem Jahr 2010 von Joachim Steven, Referendar am Dom-Gymnasium im Schuljahr 2019/20. Der Künstler wollte die zunehmende soziale
Entfremdung im öffentlichen Raum thematisieren, durch „Links“ aufheben und Individuen miteinander vernetzen.
Die verordnete Distanz zwischen Individuen aus Gründen des Infektionsschutzes war bei der Entstehung der Kunstinstallation nicht existent. Unverändert aktuell ist die Frage, die in weißer Farbe
auf dem leicht abschüssigen, autofreien Platz zu entdecken ist: „Was verbindet uns?“
Im Falle des Dom-Spiegels ist es das Dom-Gymnasium, das die Autoren- und Leserschaft miteinander verbindet. Dass es wiederum eine so „runde“ Ausgabe geworden ist, verdankt sich allen
Beitragenden, deren Verbundenheit zum Dom-Gymnasium durch die Bereitschaft zur Mitarbeit zum Ausdruck kommt. Ihnen sei an dieser Stelle sehr herzlich gedankt!
Stephanie Rebbe-Gnädinger
Die Fotografie von Saskia Groneberg auf dem Titelblatt dieser Ausgabe des Dom-Spiegels zeichnet sich aus durch eine Auf- und Abwärtsbewegung, die auf den Betrachter eine reizvolle Wirkung ausübt.
Links die Ablagefächer, die in Anbetracht ihrer Gitterstruktur Leichtigkeit und Durchlässigkeit verheißen. Dieser Eindruck wird jedoch sofort getrübt: Aktenberge! Lose Blätter, Broschüren,
Kartenmaterial und Pappumschläge stapeln sich aufeinander und erwecken den Eindruck, dort bloß abgelegt worden zu sein, um irgendwann wieder weiter bearbeitet zu werden. Der Bildausschnitt
suggeriert eine nach oben hin fortgesetzte Aufhängung, die vor allem eines deutlich macht:
,,Uff, es gibt unendlich viel zu tun!"
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich mit dem Dom-Spiegel 2019 viel Freude sowie einen „Wasserfall" an erfrischenden Impressionen!
Stephanie Rebbe-Gnädinger
Dass die Ausgabe so bunt und vielfaltig geworden ist, verdankt sich allen Beiträgerinnen und Beiträgern! Berichte über die eigenen Schuljahre am Dom-Gymnasium aus unterschiedlichen Zeiten und Perspektiven, Berichte über einschneidende geschichtliche Ereignisse im regionalen und überregionalen Kontext, Berichte über politisches und pädagogisches Nachdenken im Geschichts- und Sozialkundeunterricht sowie im Beruf und Ehrenamt - all das findet sich im vorliegenden Dom-Spiegel.
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich viel Freude mit dem Dom-Spiegel 2018!
Stephanie Rebbe-Gnädinger
Die Papiercollage von Julia Beer (Absolvia 2002) auf dem Titelblatt versinnbildlicht das Anliegen, das meine Vorgänger in der Schriftleitung des Dom-Spiegels - Peter Waltner, Dr. Manfred Musiol
und Martin Gleixner - mit der Vereinszeitschrift verbunden haben, und das auch meines ist:
Es gibt einen Punkt im Zentrum des Bildes, radiale Achsen, an denen sich die Farbfelder aufspannen. Die Form wird in Segmente zerlegt, bleibt jedoch im Ganzen als Umriss erkennbar. Die einzelnen
Segmente leben durch Hell-Dunkel-Kontraste. Mittelpunkt des Dom-Spiegels bildet das Dom-Gymnasium, auf das sich alle Beiträge wie Facetten beziehen. Kennzeichnend ist die bunte Mischung aus
Erinnerungs- und Erfahrungsberichten, fachspezifischen Beiträgen, Buchbesprechungen und Würdigungen von Persönlichkeiten, die am Dom-Gymnasium gelernt und bzw. oder gelehrt haben.
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich viel Freude mit dem Dom-Spiegel 2017!
Stephanie Rebbe-Gnädinger